Samstag, 16. März 2013

Aha ... das ist also Queenstown

Guten Morgen alle miteinander!

Es gibt wieder Neuigkeiten ... also nicht direkt Neuigkeiten, aber ich will euch doch über eine Reihe schöner, skurriler, teilweise atemberaubender Ereignisse berichten, die hier in den vergangenen Wochen so geschehen sind.

Alles fing mit einer Busfahrt nach Queenstown Mitte Februar an. Jessi war mit ihren Eltern dort angekommen und ich wollte sie dort überraschen, indem ich Freitag nachmittag im etwa vier Stunden entfernten Queenstown aufschlage. Gesagt, getan; also habe ich ein Ticket für eine Busfahrt dorthin gebucht. Busfahrten innerhalb der Städte sind hier eine relativ günstige Möglichkeit um von A nach B zu kommen. Zwar sind sie oft nicht klimatisiert, aber dafür ziemlich schnell, denn die Busfahrer kennen hier kein Pardon. Wie ihr ja wisst, ist Neuseeland äußerst hügelig, mit vielen Gebirgen, Klippen, Serpentinen und so zeugs.. wo es ganz steil runter geht ... so teilweise mehrere hundert Meter ... aber dem Busfahrer, dem ist das schei*egal. Ich hatte Angstschweiß auf meiner Stirn! Ich bin mir sicher, es war Angstschweiß, obwohl es ein ziemlich heißer Tag war. Aber ich war dem lieben Gott dankbar, heil und an einem Stück in Queenstown angekommen zu sein. Dort wurde dann erstmal gespeist, ehe die Stadt erkundet werden konnte. Als Nachtisch gab es das laut Marion, unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin, "beste Eis Queenstowns"- ich hatte Pistazie+Feige. Das war so lecker, ich sehne mich heute noch nach einer dieser dermaßen teuren, großen Eiskugeln! :D

Am nächsten Tag sind wir dann erst an den Lake Moke gefahren und haben dort ein paar Stunden brutzeln lassen, ehe die "besten Burger Queenstowns" (Zitat: Marion) im "Fergburgers" für uns gebrutzelt wurden. Es ist eher eine Seltenheit, dass sich auf dem Bürgersteig eine 100 - 150 Meter lange Menschenschlange bildet, die darauf warten, dort einen Burger bestellen zu können; aber man muss gestehen, sie tun es zurecht! Die Burger verdienen es!! So, nachdem ich jetzt genug vom Essen geredet und euch Hunger auf Frühstück gemacht habe...

Was ist dann passiert? Das Semester hat begonnen. Viele von euch werden jetzt sagen, "na und?" oder "wie unspektakulär!" ... aber jetzt weiß ich erst, was alle meinten, als sie mir Neuankömmling sagten, wie verrückt die Studenten hier sind. Nur damit ihr eine Idee davon bekommt, was ich meine ...






Ihr müsst euch nun vorstellen, dass am Abend zuvor eine Ansammlung von etwa 50 Menschen dort eine Riesenparty gefeiert hat; auf der Straße wohlgemerkt, mit Liveband, Drums, Bass, fetter Anlage. Solche Feiern steigen jetzt wieder öfters, nachdem die dafür berüchtigte Castle Street wieder von Studenten - vorzugsweise Erstsemestlern - bewohnt wird.

Dann war da noch die Geburtstagsparty von Maria - einer Bekannten aus dem Abbey College. Sie ist 40 geworden und hat eine Mottoparty steigen lassen: das Motto "James Bond". Ich hatte mir nicht vorgestellt, wie unpassend man sich dafür doch kleiden kann ... und vor allem, wie unpassend man sich verhalten kann; aber dazu gleich mehr. Also wir kommen da an, stilvoll im Sinne eines James Bond gekleidet und was erblicken wir als erstes? Ein blondes Mädel, geschätzt Mitte 20, das nicht mehr gerade stehen kann und naja .. nicht viel mehr als Strapsen anhat. Der dazu passende, verruchte Tanzstil hat den ersten Eindruck dann bestätigt und führte nur zu Kopfschütteln bei allen "normalen" Anwesenden. Aber sie hatte wenigstens ihren Spaß! :D Ich hatte meinen, als ich sie zwei Tage später morgens auf der Straße gesehen habe, zugeknöpft bis oben hin, mit einem Laufstil, der den ersten und zweiten Eindruck bestätigt hat...
... kommen wir zu unpassend verhalten. Wir waren also auf dieser Party! Was macht man so auf Partys? Man trinkt was, man isst was, man tanzt, man hat Spaß ... so in der Regel. Und wenn man trinkt, dann soll es vorkommen, dass man auch mal auf's Klo muss ... gesagt getan. Ich will also dahin - keine Angst, es folgen keine weiteren Details dazu ... :D ... mir kommt aber schon so ein beißender Geruch entgegen. Der Geruch von ... 



Es war so verdammt ekelhaft. Überall auf dem Boden war Erbrochenes, die Person war sogar so dämlich einmal im Kreis zu laufen, damit noch mehr Boden voller Erbrochenem ist! Wohlgemerkt ist das so gegen 22.00 passiert - Partystart war um 21.00. :D Da verträgt wohl jemand keinen Alkohol oder die Druckbetankung ging so schnell, dass der Mageninhalt sich dachte, er müsse mit dem gleichen Druck wieder raus da...

Nun und dann ist da noch die Arbeit. Dort läuft auch alles soweit super - ich habe ein neues Baby lieb gewonnen. Ich hab ihr noch keinen Namen gegeben, bin aber für Vorschläge eurerseits offen. Ihr könnt sie mir gerne per Mail zukommen lassen ;-).



Das ist Baby! Baby ist schon groß und stark ... etwa 80 cm und mit gut 5 Kilo ein echtes Schwergewicht ... lasst euch aber nicht von den vielen Kabeln in die Irre führen; ihr geht's gut. Sie wird mir ein treuer Begleiter in meinem PhD sein, jetzt wo ich ersten Kontakt zu ihr knüpfen kann.

Das ist der Chemostat, mit dem ich zukünftig meine Zellen ziehen werde. Kurz beschrieben, ist das ein großes Gefäß, in dem man Temperatur, Sauerstoffsättigung, pH-Wert und weitere Parameter konstant auf einem Level halten kann. Durch ständige Zugabe von frischem Medium kann man auch das Vorhandensein der Nährstoffe kontrollieren. Das ermöglicht einem, wenn man nun z.B. die Reaktion einer Bakterienzelle auf eine bestimmte Veränderung in ihrer Umgebung, in Form einer unterschiedlichen Genexpression untersuchen will, genau diesen einen Parameter im Chemostat zu verändern. Und voila ... 

Also meine Lieben! Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen dieses Eintrags gehabt, weitere werden nun wieder regelmäßiger folgen!

Samstag, 2. Februar 2013

Was haben eine Erbse und ein einzelner Socken gemeinsam?

Es ist Sonntag ... ein recht schöner Tag, dafür dass die Wettervorhersage Regen angekündigt hat; vereinzelt ist blauer Himmel zu sehen, relativ warm ist es auch. Daher beschließen wir, doch mal die Wäsche anzustellen, um die nassen Sachen den Tag über draußen auf der Terrasse trocknen zu lassen. Gesagt, getan ... Wir füllen also unsere "Top-Loader"-Waschmaschine mit Bettwäsche und Handtüchern voll bis oben hin; und als alles drin war, was gewaschen werden sollte, schauen wir uns noch einmal fragend an, ob die Maschine nicht vielleicht zu voll sein könnte?! Nun ja, da wir letztens auch eine Maschine angestellt haben, die ebenfalls so voll war, meine ich nur so: "Das passt schon so...!" Warum auch nicht; der Deckel der Waschmaschine geht ja schließlich auch noch problemlos zu!!!

Also Deckel zu, Länge der Wäsche eingestellt, Wassertemperatur auf "Warm" eingestellt und Wassermenge auf "High" eingestellt ... leider - wie sich einige Minuten später herausstellen sollte - ein großer Fehler! Jedenfalls auf den Startknopf gedrückt und ab geht's; ich setz mich auf's Sofa und lasse die Tür zur Waschmaschine auf, damit ich sie immer im Blick hab - wer weiß, vielleicht hatte ich so 'ne Vorahnung, dass was schief gehen könnte. Dieses verdammte "Vorahnungs-Gefühl" ... wieso muss es immer recht behalten! ;-) Nun, der ganze Waschgang klingt schon recht komisch, wenn die Maschine bis obenhin mit Wasser gefüllt ist, aber dieses Mal klang sie besorgniserregend komisch - und just in dem Moment, wo ich diesen Gedanken in meinem Kopf durchspielte, blickte ich zur Waschmaschine...

... und konnte mit ansehen, wie langsam Wasser unter der Maschine hervorkam. Und es wurde immer mehr und mehr und ich habe eigentlich nur noch darauf gewartet, das jetzt der Deckel unserer Waschmaschine aufgeht und das Mädel aus "The Ring" aus der Waschmaschine steigt! Ich springe also auf und drücke auf den "Pause"-Knopf unserer Waschmaschine, hebe vorsichtig den Deckel an und sehe nur eine trübe Suppe, die unserer Maschine sprichwörtlich bis zum Kopf steht. Jetzt erst Mal alles Wasser wegwischen, was unter der Maschine hervorgekommen ist ... und dann? Nochmal anstellen? Wasser ablassen! Nur wie ... es gibt leider keine "Wasser ablassen"-Funktion. ... und ohne das Wasser abzulassen, gibt's ja wieder nur Sauerei! Also dann; jedes Bade- / Handtuch einzeln aus der Suppe gefischt, ausgewrungen so gut es geht und notdürftig nach draußen auf den Wäscheständer gehangen. ... und die Maschine wieder angestellt, in der Hoffnung, dass alles gut geht. Ich kann euch beruhigen, unserer Waschmaschine geht es gut, sie funktioniert noch und sie steht immer noch an der gleichen Stelle.

Nur; wie kriegen wir jetzt den Bereich hinter und unter ihr trocken? Rausziehen? Dachte ich mir auch! Wäre aber zu einfach; geht natürlich nicht. Die an der Wand festgemachten Kabel sind so fixiert, dass man die Maschine nicht ganz rausbekommt, nur etwa zur Hälfte raus. Das muss reichen! Also über die Maschine gelehnt, mit Wischmop in der Hand bewaffnet, um erstmal hinter der Maschine klar Schiff zu machen. Dabei auch gleich mal 500g Staubflusen hinter der Waschmaschine entfernt, die noch von unseren Vormietern stammen; Hurra! ;-)

Und unter der Maschine? Nun ja, hochheben halt. Nur wie kriegen wir den Boden wieder trocken?; klar, einer hält fest, der andere wischt trocken. An dieser Stelle wäre es gut, NICHT die Kontrolle über die Waschmaschine zu verlieren und sie vorne wieder auf den Boden krachen zu lassen! Zum Glück hatte ich meine Hände nicht mehr unter der Maschine, sondern einen Besenstiel, an dem wir provisorisch ein Geschirrspültuch mit Paketband festgeklebt haben. Wären es doch meine Hände gewesen, dann würde der Titel dieses Blogeintrags nun ein anderer sein, aber hey .. ich bin froh drum, dass es nicht so gekommen ist!!!

Unsere Besenstiel-Geschirrspültuch-Konstruktion konnte man anschließend auch super dazu nutzen, um noch links und rechts von der Maschine trocken zu wischen und die dort befindlichen Flusen zu entfernen. ... nochmal jeweils 150g. Und ... siehe da ... inmitten der Flusen ... ein grauer Socken ... und eine einzelne, verlorene, einsame, wohl nicht mehr essbare ... Erbse. Fragt mich nicht, wie eine Erbse HINTER die Waschmaschine kommt, ich kann es euch nicht sagen, ich WILL es auch gar nicht wissen. Aber dieses Erlebnis an 'nem Sonntag morgen; you made my day! ;-)

Mittwoch, 30. Januar 2013

Die Rückkehr


Liebste Freunde,

es ist nun etwas mehr als drei Wochen her, dass ich viele von euch das vorerst letzte Mal gesehen habe. Ich muss sagen ... es war eine tolle, eine phänomenale Zeit, die ich sehr genossen habe ... und weil ihr mir so eine wunderbare Zeit beschert habt, will ich euch allen meinen ersten Eintrag im neuen Jahr widmen!

Ich muss euch ehrlich gestehen, dass mir dieser Abschied aus zahlreichen Gründen schwieriger gefallen ist, als der erste „Abschied“ Mitte Juli. Vor knapp einem halben Jahr war ja zunächst noch alles etwas in der Schwebe und es war unklar, ob das mit meinem Studentenvisum für Neuseeland in diesem Leben überhaupt noch etwas wird – und dann ging plötzlich alles ganz ganz schnell. Das Visum war da und innerhalb von etwas mehr als drei Wochen hatte ich Koffer zu packen und mich zu organisieren, um in dem „Land der weißen Wolke“ zu überleben. Wer hätte zu dem Zeitpunkt gedacht, dass ich in mancher Hinsicht in einen Urwald ziehen würde. Zudem war ein Wiedersehen ja auch absehbar, wollte ich doch zu Weihnachten nach Deutschland zurückkehren. 

Nun ... dieses Mal war alles etwas anders – ich weiß, es klingt bescheuert, aber vom ersten Tag der Rückkehr an beginnt man zwangsläufig die Tage zu zählen, die man noch im Kreis seiner Freunde und Verwandten verbringen kann, ehe man sich wieder in den Flieger setzen muss. Mir ging es in dieser Zeit so, dass ich jeden Moment intensiver denn je genossen habe. Jedes Gespräch, jeder Kaffee, jedes Essen hatte etwas besonderes; doch um so schöner die Tage waren, um so schneller vergingen sie auch. ... Viereinhalb Wochen ... Dreieinhalb Wochen ... Drei Wochen ... Weihnachten ... zwei Wochen ... Silvester ... eine Woche ... fünf Tage ... drei Tage ... der letzte Tag ... Abflug. Wiedersehen mit den meisten Leuten? Ungewiss... :-( Es ist ja bisher kein Datum geplant, an dem ich mich wieder in den Flieger setzen werde und weiß ... in zwei Tagen sehe ich meine Frankfurter / Enkheimer / Buchenhorster / Riedberger / Weiterstädter / Gräfenhausener / Griesheimer / Darmstädter / Mainzer Jungs und Mädels wieder. 

Aber eines kann ich euch mit Sicherheit sagen – ihr seid toll, grandios, wunderbar; ihr seid ein Teil von mir. Wegen euch bin ich so, wie ich bin! Ich vermisse euch! Bis bald!

Freitag, 23. November 2012

"Last Christmas...

...I gave you my heart"... Lang lang ist's her, dass ich diesen Song gehört habe. Warum? Weil dieser weltberühmte Track, der weltweit zu Aggressionen unter Menschen mit einem ansatzweise normalem Musikgeschmack führt, hier im Radio NICHT läuft. ... und das ist auch gut so! Was die Weihnachtsstimmung sonst so angeht? Ich glaub, die vergangenen 25 Jahre haben mich zu sehr geprägt; ich assoziiere Weihnachten mit Temperaturen um den Gefrierpunkt, Schnee, dicken Mänteln, Plätzchen und so weiter; alles Fehlanzeige hier... also auch Fehlanzeige mit der Weihnachtsstimmung? Naja, nicht ganz; war mich schon fleißig nach ein paar Mitbringseln umgucken, und in der Fernsehwerbung werden schon die ersten Plastikbäume für 25 NZD bei Warehouse angeboten. Richtige Tannenbäume kennen die hier vermutlich nicht. Aber hey ... in ein paar Tagen bin ich ja wieder in Deutschland, da wird das sicher was ... der erste Weihnachtsmarktbesuch mit Glühwein ist auch schon geplant; hach wird das ein Spaß!!! :-)

Greg ist auch wieder im Lande, was ziemlich stark ist. Der Mann ist ja dermaßen 'ne Frohnatur, so viel gute Stimmung und positive Energie wie er im Labor und drumherum ausstrahlt. Macht richtig Spaß mit so 'nem Chef, ich würde sogar behaupten, es macht mehr Spaß mit ihm im Labor zu stehen, als ohne. Da kommt man dann auch gerne mal an 'nem Samstag arbeiten, wie heute beispielsweise, um ein paar Experimente durchzuführen. Unsere 6th floor Weihnachtsfeier ist auch in Planung; wir suchen noch nach Ideen, was man vor einem ausgiebigem BBQ bei Greg daheim und anschließendem Wichteln machen könnte. Ja genau .. Wichteln ... ich dachte, ich führ das hier mal ein, weil ich's 'ne schöne Sache finde, wenn man sich gegeneinander eine kleine Aufmerksamkeit mitbringt; Weihnachtsstimmung eben ;-).

... und dann sind wir hier noch auf Wohnungssuche. Das erste Prachtstück, was wir hier begutachtet haben, hat mich wortwörtlich aus den Socken gehauen. Leider nicht im positiven Sinne... :-( ... beim Waschbecken im Bad musste man jederzeit die Befürchtung haben, dass es bei der nächsten Berührung aus der Wand kracht, die Badewanne hatte eine Farbe angenommen, die ich als kupferrot bezeichnen würde und überhaupt war das ganze doch ziemlich trist. Also wer Interesse hat .. diese wundervolle 2-Zimmer-Wohnung mit geschätzten 45-50qm gibt's für schlappe 750€ im Monat; schreibt mir 'ne Mail und ich leite euch dann gerne weiter. Die zweite Wohnung war schon eher akzeptabel, auch wenn am Ende etwas zu groß und zu teuer; vier Zimmer sind dann doch eher unnötig.
Dafür hatten wir heute eine weitere Besichtigung eines ziemlich coolen Zwei-Zimmer-Apartments zu einem akzeptablen Preis mit - jetzt haltet euch fest - Zugang zu Glasfaserkabel, Fußbodenheizung und dann noch voll isoliert; also nicht von der Außenwelt, sondern vor der Kälte. Also zum jetzigen Zeitpunkt spricht nichts dagegen; mal schauen, wie sich das entwickelt. :-)


So meine Lieben,
ich wünsche euch nun ein wunderschönes Wochenende. Bleibt gesund und hoffentlich bis bald!!! :)

P.S.:

Auflösung des Rätsels: Die Masseurin! Und zwar wohnt die Masseurin der All Blacks auch im Abbey College, weil sie an der Uni noch ein Physiologie-Studium macht. Als ich nun vor einiger Zeit Rückenschmerzen hatte, hab ich sie darauf angesprochen und wurde sogleich ausgiebig durchgeknetet.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Engländerin ... mit Zuggerguss!!


Ich wünsche euch einen wunderschönen guten Morgen, meine Lieben!
Lang hab ich nichts mehr von mir hören lassen, ich geb's zu; es tut mir auch leid. Das lag aber zum Glück nicht daran, dass mein Leben hier stinklangweilig geworden und sich ein öder Alltag eingeschlichen hat, sondern ... ich hab einfach zu viel um die Ohren. ;-) Es sind tatsächlich eine Reihe interessanter, kurioser Dinge geschehen, seitdem ich den letzten Eintrag geschrieben habe.

Folgendes könnte interessant für alle Frauen sein (oder auch für einige Männer unter meinen Blog-Lesern; ich weiß ja nicht ;-) ... Wir sitzen eines Abends vor dem Fernseher, da kommt Laura mit zwei Handvoll kleinen Zuckerpäckchen aus der Küche. Wir, die da saßen, schauen etwas irritiert, ob der Tatsache, warum sie so viel Zucker braucht... Da erklärt Laura uns, dass sie vorhat, sich die Beine zu entwachsen. Wachs ist hier (auch) ziemlich teuer, meinte sie; da hat sie mal gegoogelt und ist auf ein "interessantes" Rezept gestoßen. Man nehme Zucker und Zitronensaft, erhitze dies vorsichtig, schmiere es sich auf die zu entwachsende Körperstelle und ... den Rest spar ich mir mal. Unsere Reaktion auf diese "Idee"... lautes Gelächter!! Wir dachten, sie macht nur einen Scherz; das klingt ja oben auch eher nach nem Rezept für 'nen Kuchen-Zuckerguss uns nicht nach einer Technik, sich Körperstellen zu entwachsen! :-D Aber ... Respekt, wem Respekt gebührt; sie hat sich auf dieses Wagnis eingelassen und ... es hat funktioniert!

Doch nicht genug für diesen Abend; es sollte noch besser kommen. Die Musik-/Klavier-Liebhaber unter euch sollten sich zwei Mal überlegen, ob sie jetzt weiterlesen wollen, denn es könnte euch in eurer Seele schmerzen. Also, ich mach mich - wie Mario Barth es nennen würde - bettfertig, lege mich hin, (es ist ja auch schon 23.00), da höre ich von draußen lautes Geschrei. Ich denk mir nur, sch**ße, was geht da vor sich, kloppen sich die Studenten jetzt schon gegenseitig die Rübe ein oder was ist da los??! Liegt da etwa einer verletzt?? Keine Ahnung, man macht sich halt ja so seine Gedanken, wenn man nachts Schreie von draußen hört. Also steh ich auf, geh zu meinem Balkon und muss folgendes grauenhaftes Geschehnis mit ansehen. Drei weitestgehend entblößte (im deutschen Volksmund ist dieser Zustand auch als "nackt" bekannt) Jungs aus der Nachbarschaft stehen auf der Straße. Ok, gut, ich weiß, das ist jetzt nichts kurioses mehr, über diesen Hang zur Nacktheit habe ich ja schon berichtet. Aber diese drei bösen Jungs haben ... sie haben ... diese bösen Jungs haben nachts um 23.00 nackt auf der Straße ein Klavier in seine Einzelteile zerlegt! Ich lass dieses Ereignis jetzt erstmal für ein paar Sekunden wirken, bis ich weiterschreibe...











So, weiter geht's; und zum Schluss noch ein kleines Rätsel!
Was haben die zwei im Folgenden abgebildeten Personen gemeinsam?






(Kleiner Tipp: Es ist weder der Hang zu Langhaarfrisuren, noch der muskelbepackte Körper gemeint!) Die Auflösung gibt's dann beim nächsten Mal ;-) Viel Spaß beim Raten!

Euer Micha

Samstag, 15. September 2012

Chowder, Bergziege & Mt. Everest

Servus alle miteinander!

Ich hoffe, ihr alle genießt die sonnigen Monate und die warmen Temperaturen in Deutschland. ... und wisst es zu schätzen, was es heißt, sich auf einen Wetterbericht verlassen zu können. Hier ist das mit dem Wetterbericht immer so ein Glücksspiel; genau wie mit dem Wetter selbst. Wir hatten hier in der letzten Woche einen Tag, der war so kurios, so etwas habe ich - was das Wetter angeht - noch nie gesehen. Oder hattet ihr schonmal Sonne, Regen, Hagel UND Schnee an einem Tag an ein und demselben Ort? Wenn ja .. mein Mitleid. Ich bin mit kurzen Hosen in die Uni, mittags dann nass im College angekommen, und bin dann wieder in die Uni, um am Abend von erbsengroßen Hagelkörnern fast erschlagen zu werden. Dafür gab's dann am nächsten Tag flauschige 15°C mit schönem Sonnenschein...

An einem dieser sonnigen Tage haben wir dann auch mal beschlossen, an den St. Claire Beach zu fahren. Ich also direkt die Badehose angezogen, mit dem Ziel ins kühle Nass zu springen. Kühl ist gar kein Ausdruck; eiskalt trifft es eher! Aber der Ausblick ... ein Gedicht.








Hier ein paar Impressionen dieses Strandbesuchs!

In der Uni hab ich mich nun auch einigermaßen eingelebt und erste Versuche gestartet. Mein Supervisor verweilt ja noch bis Anfang November in Europa und tourt dort rum; ob London oder Paris, Hauptsache in England. Es läuft eigentlich ganz gut, auch wenn mich meine Mycobakterien manchmal wirklich ärgern wollen.

Schön war es auch, als wir dann am Sonntag für einen Brunch in eines der besseren Restaurants von Dunedin gefahren sind. Preislich gesehen war es vollkommen in Ordnung und geschmeckt hat es auch vorzüglich. Da die Köche hier im College Fisch eher nicht so gut zubereiten können, hab ich die Gunst der Stunde genutzt, um endlich mal einen Seafood Chowder zu probieren; eine Art Fischsuppe. Köstlich, kann ich nur sagen ;-). Die Suppe konnte aber noch etwas Pfeffer vertragen, weswegen ich nach diesen handgemachten Pfefferstreuern griff, die auf dem Tisch standen ... und was seh ich da .... WAS SEH ICH DA??? !!!




Eines ist klar; ich will auch so einen Pfefferstreuer haben!!! :D
Und bei diesem Anblick musste ich spontan an eine Aussage denken, die ich erst ein paar Stunden zuvor von C. B. aus F. am M. gehört habe. "Man kann entweder den Mount Everest auf einer Bergziege besteigen, oder aber man kann eine Bergziege auf dem Mount Everest besteigen."

Also dann, haltet die Ohren steif!

Liebe Grüße aus Kiwiland,
Micha

Samstag, 1. September 2012

Diese Studie erklärt alles...

Ich wusste es .. Ich wusste es ... Ich wusste es!!! Da ist doch was faul; man kann doch nicht wirklich ernsthaft nicht merken, dass man barfuß durch die Straßen läuft, in einer einsturzgefährdeten Hütte wohnt und dabei denken, dass erst ein Bierkonsum ab > 3 Liter/Tag gut für die eigene Gesundheit ist. Ich konnte es mir nicht erklären ... und dann sehe ich letzte Woche im Wissenschafts-Teil des Spiegel einen interessanten Artikel. Es geht um Cannabis-Konsum. Ich google den Artikel einfach aus reinem Interesse und finde ihn auch nach kurzer Zeit ...

"Persistent cannabis users show neuropsychological decline from childhood to midlife"

Ok, an sich jetzt gar nicht so verwunderlich; hätte man sich ja eigentlich denken können, dass dauerhafter Cannabis-Konsum nicht wirklich förderlich ist. Aber just beim Lesen des Abstracts dieses Artikels wird es lustig und ich kann nicht anders, als mir an den Kopf zu fassen... diese Studie wurde mit 1037 Menschen durchgeführt, die allesamt in den Jahren 1972 und 1973 in DUNEDIN geboren wurden!!! Genau .. in Dunedin; der Stadt, in der ich mich gerade befinde. ... und da wir ja schon festgestellt haben, dass die Menschen hier irgendwie in den 80er und 90er Jahren hängengeblieben sind, kann man sich ja denken, wie das hier heutzutage so mit dem Cannabis-Konsum ist. Nun wurde meine These, dass manche Neuseeländern nicht mehr ganz dicht zu sein scheinen, endlich wissenschaftlich bestätigt ;-).


Was gibt's sonst noch so erwähnenswertes ... letzte Woche hat sich ein ehemaliger College-Bewohner von hier ein Auto gemietet und angeboten, Stephan und mich auf den Signal Hill mitzunehmen; das ist eine ganz schicke Anhöhe ein paar Kilometer Luftlinie hinter dem College mit einem fantastischen Blick runter auf die Stadt.


... und als wir dann da oben standen und mir erklärt wurde, welcher Stadtteil von Dunedin wo genau ist, hat jemand in die Runde geworfen, man könnte ja mit dem Auto jetzt auch noch an den St. Claire Beach fahren ... Beach? Pazifik? Bin ich dabei!! :) Also ab in's Auto, an den Strand!

Leider gibt's davon keine gescheiten Fotos, nur das hier ... man erkennt nicht wirklich viel darauf, aber ein paar schönere werden folgen; versprochen :) !! Es war jedenfalls ein richtig atemberaubendes Gefühl, am Pazifik zu stehen. Ganz anders, als das Mittelmeer; viel stürmischerer Wellengang, vor allem aber auch schweinekaltes Wasser; nun ja, ist schließlich auch Winter. Hoffentlich wird's im Sommer dann wärmer!!!


Und dann will ich euch nicht folgendes interessantes Motiv vorenthalten. London ist knapp 19.000 km entfernt, Sydney nur etwa 2.100 km und naja ...


... in dem Sinne! Bleibt gesund und bis in Kürze :)